Wein und Essen in perfekter Harmonie
Weine sind nicht nur Solokünstler, sondern auch Teamplayer. Ein Wein kann ein Gericht harmonisch ergänzen, so dass in der Summe aus Speise und Getränk ein runder Genuss entsteht. Die Kombination aus Essen und Wein ist ideal, wenn beide ihren Beitrag zur kulinarischen Verbindung leisten, ohne einander zu dominieren. Denn im gelungenen Zusammenspiel werden alle Geruchs- und Geschmackssinne optimal angesprochen und der Genuss perfekt abgerundet.
Ein Riesling aus Deutschland, ein Chardonnay aus Frankreich, ein Pinot aus Südafrika, ein Barolo aus Italien oder ein Sauvignon aus den USA – je nach kulinarischem Gericht passen ganz unterschiedliche Weine zum Essen. Auch der persönliche Geschmack spielt eine Rolle. Ganz grundsätzlich gilt: Ein kraftvoller Rotwein eignet sich für Gerichte mit Fleisch, während Weißwein mit Fisch zubereitete Köstlichkeiten ideal begleitet.
Übrigens brauchen Sie sich beim Essen nicht auf einen Wein zu beschränken: Bei mehrgängigen Menüs gibt es unterschiedliche Weine, die das gerade gereichte Gericht ideal begleiten. Wenn Sie die Weine und Gerichte richtig choreografieren, können Sie bei mehrgängigen Menüs sogar eine Steigerung der Gaumenfreuden erzielen. Das Geschmackserlebnis intensiviert sich dann von Gang zu Gang. Welcher Wein am besten zu welchem Essen passt, haben wir hier (Link auf Rebsorten) für Sie zusammengefasst.
Hier finden Sie die wichtigsten Tipps, die Ihnen bei der idealen Zusammenstellung Ihres Menüs helfen.
Weinfolge
Von der feinsinnigen Vorspeise über das aussagekräftige Hauptgericht bis hin zum deftigen Käse und süßen Dessert als Nachspeise: Bei einem mehrgängigen Menü sollte die Wein- und Speisenfolge in Aroma und Gehalt eine Steigerung erfahren.
Für das Auswählen der Weine haben sich dabei einige Erfahrungen bewährt: Reichen Sie Weißweine vor Rotweinen, trockene vor süßen, leichte vor schweren und kühle vor warmen Weinen.
Wein und Würze
Alkohol verstärkt die Wirkung von Süße und Gewürzen in Gerichten. Kräftig gewürzte Speisen schmecken in Verbindung mit alkoholreichen Weinen also noch kräftiger.
Wer den Geschmackseindruck seiner Speisen steigern möchte, sollte darum einen entsprechend gehaltvollen Wein dazu wählen. Bei scharfen Gewürzen wie Chili ist allerdings Vorsicht geboten.
Im Gegenzug steigert Salz die Wahrnehmung von Aroma- und Bitterstoffen in Wein und Speisen.
Süße und Säure
Die Säure von Wein und Speisen verstärkt sich gegenseitig – nicht immer mit angenehmen Folgen:
So ist es nicht empfehlenswert, einen Wein mit viel Säure mit einer säureintensiven Speise zu kombinieren. Das kann nicht nur unangenehm schmecken, sondern auch Sodbrennen verursachen. Wein unter 11 Vol% Alkohol beispielsweise lässt Säuren auf beiden Seiten zu stark wirken. Andererseits sind stark fetthaltige Speisen bekömmlicher und leichter verdaulich, wenn dazu Weine gereicht werden, die reich an Säure, Gerbstoff und Alkohol sind.
Für die Süße gilt ebenfalls: Wein und Speise verstärken sich. In diesem Fall ist das Ergebnis aber durchaus erwünscht – ein süßer Wein und ein süßes Dessert harmonieren perfekt zusammen. So ergänzen zum Beispiel Muskateller oder Eiswein einen sahnigen, süßen Nachtisch perfekt.
Käse und Wein
Je süßer und alkoholreicher der Wein, desto intensiver muss auch der Käse sein – und umgekehrt:
Ein milder Wein passt darum gut zu einem milden Käse, gereifte Burgunder vertragen auch gereifte, kräftige Käse. Meistens passt übrigens ein Käse aus einer bestimmten Region auch zu einem Wein aus derselben Gegend.
Und: auch Weißweine können wunderbar mit Käse harmonieren, zum Beispiel mit Ziegenkäse oder Schnittkäse.
Nebenwirkungen
Viel Tannin im Wein und Eiweiß im Käse wirken zusammen unangenehm im Mund. Bestandteile des Eidotters versiegeln die Geschmacks-Knospen der Zunge und lassen Weine manchmal metallisch schmecken.
Artischocken enthalten Cynarin, das Wein viel süßer, oder metallisch schmecken lässt.