Federweißer - Unser Favorit im Herbst
Federweißer ist noch kein fertiger Wein, es ist aus weißen Rebsorten gepresster Traubenmost, bei dem die alkoholische Gärung gerade erst begonnen hat und der noch keiner Filtration unterworfen wurde. Hergestellt wird der quasi unfertige erste Wein des Jahres aus Trauben der neuen Saison. Als Federweiße bezeichnet, werden grundsätzlich alle Zwischenstufen vom weißen Traubenmost bis zum fast durchgegorenen Jungwein. Dieser Jungwein wird nach dem Abschluss der Gärung dann Weißwein genannt. Vereinzelnd wird der sogenannte neue Wein auch aus dunkeln Trauben hergestellt und ist somit rötlich. Dieser wird meist unter dem Namen Roter Sauser oder Federweißer Rosé verkauft. Das spätsommerliche bis herbstliches Getränk ist in weiteren Regionen unter den Namen Sturm, Bitzler, Ruascher, Suser oder auch Sauser bekannt. Geschmacklich erinnert der Federweißer eher an Traubenlimonade anstatt an herben Wein. Er ist ein beliebtes Getränk, das alljährig die erste Herbstbotschaft an alle Weinfreunde überbringt.
Woher kommt der Begriff "Federweißer"?
Mitte des 19. Jahrhunderts vermutete das Deutsche Wörterbuch der Brüder Grimm, Federweiße leitete sich von dem alten Begriff „Alun“ ab, dass man früher als Konservierungsmittel dem Wein zugab.
Heute vermutet man das der Name auf die Hefe zurück zu führen ist, die wie winzige Federchen im Glas tanzen und ihm die „federweiße“ Farbe den Namen verlieh. Die Hefe ist für das leichte Prickeln des neuen Weines verantwortliche, zudem beginnt der Traubenmoste durch die von Natur aus enthaltene Hefe schneller an zu gären. Die im Most enthaltenen Glucose und Fructose der Traube wird dabei in Kohlensäure und Alkohol gespaltet.
Ab wann gibt es Federweißer?
Frischen Federweißer bekommt man, je nach Beginn der Weinlese, von Anfang September bi Ende Oktober zu kaufen.
Die Winzer können jedoch die Saison für den Federweißer verlängern, indem sie die geernteten Trauben gekühlt lagern uns erst später verarbeiten. So ist es möglich, dass es Federweißer noch bis November oder Dezember im Handel erhältlich ist.
Wie schmeckt er?
Der Federweißer schmeckt durch die, bei der Gärung entstehenden, Kohlensäure spritzig und süß, vergleichbar mit Traubenlimonade.
Sie können selber bestimmen, wie sie ihren Federweißer am liebsten trinken!
Probieren Sie zuhause einen Schluck, schmeckt er Ihnen genau richtig, können Sie ihn in den Kühlschrank stellen. Durch die kälte wird der Gärungsprozess gestoppt und der Genuss verlängert.
Ist süßlich- spritzig, genauso wie Sie es mögen, können Sie ihn zügig nach dem Kauf verzehren.
Mögen Sie es lieber reifer und herber, dann bewahren Sie den Federweißer bei Zimmertemperatur auf, bei einer Lagerung im Kühlschrank wird dieser Prozess verlangsamt. Denn die Hefe arbeitet bei niedrigen Temperaturen nicht.
Man kann den Federweißer durch die Lagerung im Kühlschrank ein paar tage lang konservieren, allerdings nicht wochenlang.
Wie viel Alkohol hat Federweißer?
Ganz frisch hat der Federweißer eine Mindestalkoholgehalt von 4%. Durch die Gärung in der Flasche, wandelt die enthaltene Hefe den Zucker zum Großteil in Alkohol um. Daher kann der Federweißer einen Alkoholgehalt von bis zu 11% erreichen.
Vorsicht: Durch die Süße schmeckt man den Alkohol nicht! Der Alkohol wird unbemerkt vom Körper aufgenommen, daher spürt man die Wirkung meist erst später.
Außerdem kann eine zu große Menge Federweißer ordentlich in den Kopf steigen.
Wie lagert man Federweißer richtig?
Federweißer lässt sich durch die schnell fortschreitende Gärung nur kurz lagern. Einige Tage kann man ihn im Kühlschrank lagern, dann sollte er aufgebraucht sein.
Außerdem sollte man die Falsche niemals fest verschließen! Denn durch die Gärung entsteht Kohlensäure und dadurch kann ein so großer Druck entsteht, dass die Flasche explodiert.
Als Tipp: Damit die Gefahr der Explosion ausbleibt am besten eine Serviette rollen und in den Flaschenhals stecken oder im Schraubverschluss ein kleines Loche in den Deckel piecksen.
Aus diesem Grund sollte man auch nicht den Fehler machen, die Flasche hin zu legen, transportieren und lagern sie den Federweißer aus diesem Grund immer aufrecht.
Zu welchen Gerichten passt Federweißer?
Der prickelnde, schäumende Federweiße wir hauptsächlich zu deftigen Speisen serviert. Traditionell wird er hauptsächlich zu Zwiebelkuchen getrunken, schmeckt aber auch zu anderen herzhaften Speisen, wie Quiche, Flammkuchen oder Laugengebäck.
5 Tipps für vollen Genuss:
1. Direkt Zuhause nach dem Kauf probieren, wenn er bereits den richtigen Geschmack hat, in den Kühlschrank stellen
2. Immer stehend lagern
3. Schraubverschluss nicht feste zudrehen oder ein Loch in den Deckel pieken
4. Zusammen mit deftigen Speisen genießen
5. In Maßen genießen, da die Süße den Alkohol überdecken